Die St. Augustinus-Kirche

Die Geschichte der Nordhorner Katholiken beginnt bereits um das Jahr 1000, als die erste Kirche wahrscheinlich vom hl. Ludger oder kurz nach seiner Zeit gegründet wurde. Nach der Reformation und der Umwidmung der alten Ludgerus-Kirche in ein reformiertes Gotteshaus fanden die Katholiken ihre Heimat bei den Augustiner-Chorherren in Frenswegen vor den Toren der Stadt Nordhorn. Im 16. Jahrhundert (1578) kauften die Chorherren die alte Burg in der Innenstadt Nordhorns, wo sie 1712 die erste Augustinus-Kirche errichteten. Durch das Anwachsen der Gemeinde im 19. und 20. Jahrhundert konnte die kleine Pfarrkirche die Gemeinde nicht mehr fassen und man entschloss sich zu einem Neubau.

Die nach Plänen des Hamburger Architekten Keith errichtete Kirche wurde 1913 geweiht. Der von einer Laterne gekrönte mächtige achteckige Kuppelbau erinnert an frühchristliche Kirchen in Italien.

Die Ausstattung der Kirche stammt zum Teil aus dem alten Kloster in Frenswegen (Taufbecken und Frensweger Kreuz), zum Teil aus der Entstehungszeit der Kirche. Erwähnenswert sind vor allem die großartigen Wandgemälde des Aachener Kunstmalers Krahforst aus dem Jahre 1920 und die Kanzel mit Szenen aus dem Leben des heiligen Augustinus aus dem Jahre 1936.

Zur Stadtpfarrei St. Augustinus zählen heute auch die Katholiken des Stadtteils Klausheide. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde dort zunächst eine Notkirche errichtet, im Jahr 1965 konnte dann die St. Ludgerus-Kirche eingeweiht werden. Im Jahr 2009 musste die dortige Kirche entwidmet werden: das Gotteshaus hätte aufwändig renoviert werden müssen, wozu keine finanziellen Mittel zur Verfügung standen. Außerdem war der Anteil der Klausheider Gemeindemitglieder um einiges zurückgegangen. Die Katholiken „teilen“ sich mittlerweile mit den Christen der lutherischen Gemeinde die St. Michaelis-Kirche und haben dort ein Stück Heimat wiedergefunden.